Biologische Invasionen verfolgen

Um biologischen Invasionen in unseren Gewässern vorzubeugen, müssen diese zunächst verstanden werden. Je mehr Informationen hierfür über die zeitliche und räumliche Ausbreitung von Tier- oder Pflanzenarten Arten zur Verfügung stehen, desto effektivere Maßnahmen können ergriffen werden. Da die Ausbreitung aquatischer Organismen entlang der Gewässernetze geschieht, ist dieser Prozess oft schneller und gleichzeitig weniger sichtbar als auf dem Land. Das bedeutet eine großräumige und schwer überschaubare Herausforderung an die Forschung und den Artenschutz über Landesgrenzen hinweg. Solche Prozesse nachzuverfolgen ist ein arbeitsintensives Unterfangen, das von Wissenschaftlern allein kaum bewältigt werden kann und das überregionale sowie internationale Zusammenarbeit erfordert. Bei der Erhebung der nötigen Daten im Freiland können auch Sie mithelfen:

Werden Sie zum Forscher

Dieser Ansatz wird als Citizen Science oder zu Deutsch „Bürger-Wissenschaft“ bezeichnet und ist genau das: Bürger, die neues Wissen schaffen. Grundlage ist hierbei das Prinzip, dass vielen gemeinsam mehr möglich ist als einer Person allein. Wenn viele wissbegierige Menschen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an verschiedensten Gewässern Beobachtungen machen und diese zu einem gemeinsamen Projekt beitragen, entsteht ein einzigartiger Datenreichtum für die Forschung. Auf diese Weise können (neue) invasive Organismen frühzeitig entdeckt und die Gefährdungslage einheimischer Arten beurteilt werden. Citizen Science dient dabei nicht nur der Datenerfassung, sondern sensibilisiert für die Problematik und bietet eine spannende Chance für nachhaltige Umweltbildung auf der Basis von Lernen durch Erleben. Neben dem Projekt MoBI-aqua haben dieses Potenzial auch zahlreiche andere Initiativen entdeckt und laden zur Mitgestaltung der Forschungslandschaft ein.

citizen science

Citizen Science Montage © M. Buřič (1), L. Richter (2), S. Worischka (3, 6-9), M. Köster (4), T. Schiller (5)

App-basierter Naturschutz

Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des tschechisch-deutschen Forschungsprojektes MoBI-aqua eine gleichnamige Progressive Web App (PWA) entwickelt. Unter PWA versteht man eine mobil nutzbare Anwendung, die in ihrer Funktionalität und Oberfläche dem für Apps typischen Nutzererlebnis gleicht. PWAs sind webbasiert und damit unabhängig von App-Stores, können aber auch auf dem Gerät installiert und ebenfalls offline genutzt werden. Mit Hilfe der MoBI-aqua PWA können sich engagierte Bürger aktiv einbringen und an Fließgewässern in Nord-Tschechien und Sachsen Gewässerorganismen identifizieren – mit dem Potenzial einer künftigen geographischen Ausweitung des Anwendungsbereiches. Hierbei ist eine Bestimmung von beobachteten Krebsen und Fischen bis auf Artniveau möglich und wird zukünftig auch um Muscheln und andere Wirbellose erweitert. Die Nutzer dokumentieren selbstständig ihre Funde und senden diese über die PWA zur Prüfung an Wissenschaftler aus dem Projekt. Die verifizierten Funde fließen schließlich in eine Datenbank, die fortlaufend aktualisiert und analysiert wird. Jede Beobachtung wird somit zum Baustein des Projektes und jeder Nutzer der PWA zum ehrenamtlichen Forscher, der seinen individuellen Beitrag zum Schutz der heimischen Wasserwelt leistet.

Anleitungen

Installation und Benutzung
Registrierung und Anmeldung
Fund melden

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